Solarenergie ist wichtige Säule der Energiewende

Aus Sonne wird Strom

Aus Sonne wird Strom
Aus Sonne wird Strom © Vaclav Volrab / Shutterstock.com

Kammerbezirk. Eine Auswertung des Regionalverbandes Ruhr (RVR) zeigt: 2023 war ein Rekordjahr für den Ausbau von Solaranlagen auf Dächern und an Balkonen. Mehr als 28.000 Solaranlagen wurden im
vergangenen Jahr neu auf Dächern im Ruhrgebiet installiert. Damit wurde der bisherige Ausbaurekord von 2022 nahezu verdreifacht.

„Die Gründe für eine Installation einer Solaranlage sind vielfältig“, weiß Siegfried Riemann, Technischer
Berater bei der Handwerkskammer (HWK) Dortmund. Er berät Mitgliedsbetriebe der HWK Dortmund
kostenlos zu umweltfreundlichen Technologien und Maßnahmen. „In Anbetracht der gestiegenen
Strompreise in den vergangenen Jahren möchten viele Verbraucher und Unternehmen ihre
Energieversorgung mit selbsterzeugtem Strom absichern. Nicht wenige wollen einen Beitrag zur
Energiewende leisten und suchen nach Alternativen zu Strom aus Kohle und Erdgas“.

Schritt für Schritt zum eigenen Strom
„Da der Installationsaufwand einer Photovoltaik (PV)-Anlage sehr hoch ist, sollte man einige Punkte vorab
abklären“, so der HWK-Berater. Im Vorfeld sollte man sich beispielsweise genauer über gesetzliche
Vorschriften, Fördermöglichkeiten und Leistungsfähigkeit informieren. „Es ist ratsam, direkt von Beginn an
ortsansässige Fachleute wie Elektrotechniker, Dachdecker und Statiker hinzuzuziehen. Fachkundige
Handwerksbetriebe bringen die notwenige Expertise schon bei der Vorbereitung mit. Sie beraten etwa zu
notwendigen Genehmigungen, planen die Anlage, berechnen, ob sich die Anlage amortisiert, überlegen,
welche Anlagenkonstellation sinnvoll ist. Sie prüfen, ob beispielsweise das Dach für eine Montage
überhaupt geeignet ist, berücksichtigen die Windlasten und berechnen die zur Verfügung stehende Fläche.“ Dazu gehört unter anderem auch die Vermeidung von Abschattungen, die korrekte Ausrichtung und die Berücksichtigung von Wetterbedingungen, Beratung zu Förderungen und nach der Installation der Versicherungsschutz sowie der Kontakt zu Netzbetreiber oder Direktvermarkter für den Überschussstrom.

Installation durch Fachbetriebe
„Wir empfehlen bei der Handwerkersuche nur auf erfahrene Betriebe zurückzugreifen, die sowohl in die
Handwerksrolle als auch im Installateurverzeichnis Strom eingetragen sind. Elektrotechniker, die dort
eingetragen sind, dürfen zusätzlich zur Montage auch die Anlage ans Netz anschließen“, sagt Riemann. Die Eintragung ins sogenannte Marktstammdatenregister, in dem alle Anlagen und Einheiten im deutschen Energiesystem erfasst sind, übernehme in der Regel der Handwerksbetrieb. Für eine fachgerechte Installation kooperierten die meisten PV-Elektrotechniker mit Dachdeckerkollegen. Werde die Solarpanele aufs Dach montiert, entstünde schließlich eine Belastung von etwa 15 bis 20 Kilogramm pro Quadratmeter.

„Der Ausbau der erneuerbaren Energien wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen“, prognostiziert der HWK-Experte. „Eine Solaranlage kann den Energiebedarf mit selbsterzeugtem Strom zu einem Großteil decken. Produziert man mehr Strom, als man abnimmt, kann der überschüssige Strom gespeichert oder ins öffentliche Netz eingespeist werden. Allerdings lohnt sich das ökonomisch nicht so sehr, denn die Einspeisevergütung macht etwa nur ein Viertel des Netzstrom-Preises aus. Aber man leistet damit einen Beitrag für die Allgemeinheit.“

Solarpaket
Das Solarpaket macht es Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen deutlich einfacher und
unbürokratischer, Photovoltaik-Anlagen zu installieren und Solarenergie zu nutzen. Für die Energiewende
ist Solarenergie neben Windenergie eine wichtige Säule. Schon 2030 sollen gut Dreiviertel des Stroms aus
den erneuerbaren Energien stammen. Insgesamt sind Auflagen und Bürokratie deutlich gesunken,
beispielsweise auch für Balkonkraftwerke. Hier entfällt die Anmeldung beim Netzbetreiber und die
Eintragung ins Marktstammdatenregister beschränken sich auf wenige, einfach einzugebende Daten.