Präsident Berthold Schröder über die Ausbildung im Handwerk

Erfolgsmodell duale Berufsausbildung

Erfolgsmodell duale Berufsausbildung
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Das Handwerk ist ein starker Ausbilder. Laut dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) werden 28 Prozent aller Lehrlinge in Deutschland im Handwerk ausgebildet. Unser duales Berufsbildungssystem, das praktische und theoretische Elemente miteinander vereint, ermöglicht es den Betrieben, den Berufsnachwuchs an den tatsächlichen Bedürfnissen des Arbeitsalltags auszubilden. Neben der Berufsschule und der Ausbildung im Betrieb bieten die Handwerkskammern mit der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) ein drittes Element zur Qualitätssicherung an: In den Ausbildungswerkstätten des Handwerks bringen wir alle Lehrlinge auf ein vergleichbares Ausbildungsniveau.

Auch im Ausland genießt die duale Berufsausbildung höchstes Ansehen. Die Kombination aus Theorie und Praxis wird von vielen ausländischen Bildungsfachleuten als passende Antwort auf die hohe Jugendarbeitslosigkeit im eigenen Land gesehen.

Der beruflichen Bildung kommt besonders im Zeitalter der Digitalisierung eine wichtige Rolle zu. Denn in einer immer komplexer werdenden Arbeitswelt wird der Bedarf an gut qualifiziertem Personal weiter ansteigen. Schon heute stehen viele Handwerksbetriebe vor der Herausforderung, freie Stellen zu besetzen. Diese Entwicklung ist besonders bedenklich, da Handwerksbetriebe ihren Fachkräftebedarf zu einem Großteil durch die Ausbildung von Nachwuchs im dualen System decken. Fehlende Auszubildende bedeuten daher im Umkehrschluss auch fehlende Fachkräfte und Betriebsinhaber von morgen.  

Die Sicherung von Nachwuchskräften ist eine der Kernaufgaben der Handwerkskammer Dortmund. Unsere Ausbildungsberater und Lehrstellenvermittler beraten sowohl Jugendliche als auch Handwerksbetriebe und helfen bei der Suche nach einem geeigneten Ausbildungsplatz. Auf Messen und Jobbörsen informieren sie zudem über die guten Karriereperspektiven im Handwerk und engagieren sich bei der Erschließung neuer Zielgruppen, wie etwa Studienzweifler.

Gleichzeitig sind die Betriebe gefragt, durch Praktika und Schulbesuche auf das Handwerk aufmerksam zu machen und sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren – auch digital. Wer im Internet nicht auffindbar ist, wird schnell von der jungen Generation übersehen.

Um wieder mehr Jugendliche für das Handwerk zu begeistern, sind aber auch Signale von Seiten der Politik gefragt – vor allem wenn es darum geht, die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung öffentlich sichtbar zu machen. Hier setzen wir uns im Dialog mit Vertretern der Politik für mehr Gleichbehandlung ein.

Berthold Schröder, Präsident der Handwerkskammer Dortmund

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