Säge statt Skalpell: Medizinstudentin wird Zimmerin
Schule – und dann? Einfach mal machen, was Spaß macht!
Wie geht es weiter nach der Schule? Gap Year, Studium, Ausbildung? Diese Frage stellt sich wohl jeder Schüler einmal. Für die 22-jährige Helena Drexler stand zunächst fest: Ich möchte Chirurgin werden. Inzwischen hat sie das Skalpell gegen die Säge, den Kittel gegen die Kluft getauscht. In der Ausbildung zur Zimmerin findet sie ihr Glück. Seit dem 1. August ist Helena im zweiten Ausbildungsjahr.
Ausbildungsinfos für Schüler und Unternehmen
Nicht für jeden ist ein Studium das Richtige, für viele ist das Arbeiten mit den eigenen Händen und die spannende Praxis attraktiver. Junge Menschen finden unter „Wege in die Ausbildung“ umfangreiche Informationen rund um das Thema Ausbildung im Handwerk – von der Berufsorientierung über Praktika bis hin zur Unterstützung durch unser Team der „Passgenauen Besetzung“.
Auch als Unternehmer können Sie von der „Passgenauen Besetzung“ profitieren. Informationen dazu erhalten Sie in den „Ausbildungsinfos für Unternehmen“.
Helena: Vom OP auf die Baustelle
Eigentlich hat sich Helenas Leidenschaft für das Handwerk schon in ihrer Kindheit abgezeichnet. Jetzt schwingt sie den Hammer auf den Dächern Deutschlands. Nach der Schule entschied Helena sich zunächst für eine Laufbahn im OP statt auf der Baustelle: „Ich wollte schon immer mit meinen Händen arbeiten. Das Medizinstudium hat mich damals fasziniert, die Chirurgie ist ja im weitesten Sinne auch Handwerk.“
Studienabbruch nach einem Jahr
Während ihres Studiums in Ungarn merkt Helena allerdings, dass ihr die körperliche Arbeit fehlt. Nach einem Jahr entscheidet sie sich, das Studium abzubrechen und sich für eine Ausbildung im Handwerk zu bewerben. Die Teilnahme am Girls‘ Day und verschiedene Praktika brachten die Hagenerin schließlich in eine Zimmerei. Besonders gefällt ihr hier die Holzbearbeitung, der Umgang mit verschiedenen Werkzeugen und die Vielfältigkeit des Berufs. Kein Tag ist wie der andere, jeder Kunde habe andere Wünsche und Vorstellungen.
„Einfach mal machen!“
Auch wenn es nicht immer leicht ist, den richtigen Weg zu finden, rät Helena anderen jungen Menschen, einfach zu machen. Gerade als junge Frau sei es oft schwierig, sich in einem männerdominierten Gewerk zu beweisen. Angebote wie etwa der Girls‘ Day sollen dabei helfen, mehr Mädchen und jungen Frauen Mut zu machen, eine Karriere im Handwerk anzugehen. Auch Praktika helfen bei der Suche nach der richtigen Ausbildung. „Jeder soll das machen, woran er oder sie Spaß hat. Und wenn es das Handwerk ist: perfekt!“