Besuch des Rohbaus in Lünen

Handwerkshof Viahome – Im Team stärker

Handwerkshof Viahome - Im Team stärker
© HWK Dortmund

Lünen. Viahome – hinter diesem klangvollen Namen steht nicht nur ein normaler Handwerksbetrieb, sondern die Vision, verschiedene Gewerke aus der Baubranche unter einem Dach zu koordinieren. Und damit Kunden einen festen Ansprechpartner zu bieten. Jungunternehmer Jan Weiskamp treibt diese Idee voran. Bei der Begehung des Rohbaus im Gewerbegebiet Zeche Achenbach, dem Viahome-Standort, merkt man dem 28-Jährigen seine Freude für das Projekt deutlich an. Auf einem Rund 4.600 Quadratmeter großen Grundstück entsteht aktuell die teilweise zweistöckige Ausstellungs-, Büro- und Werkstatthalle. Dabei wird auch auf erneuerbare Energien und einen hohen KFW-Standard gesetzt. Im Sommer soll der Bau bezogen werden. Aktuell sucht das Unternehmen nach interessierten Malern, Maurern, Trockenbauern, Anlagenmechanikern, Elektronikern und Metallbauern, die in das Projekt miteinsteigen möchten.

2012 gründete Vater Armin Weiskamp „holzplus“ in Dortmund. Der Betrieb hat sich auf die Gestaltung rund um Haus und Garten spezialisiert und verarbeitet Holz, Metall und Kunststoffe. Den ersten Impuls zum Handwerkshof gab es in 2014. „Eigentlich wollte mein Vater den Betrieb kleiner halten. Er fand aber die Idee gut, den Kunden gemeinsam mit anderen Handwerkern alles aus einer Hand zu bieten. Durch die enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Gewerken ergeben sich einfach so viele Vorteile“, erklärt Jan Weiskamp.

Das Konzept des Handwerkshofs

Die Idee eines Handwerkshofs ist nicht neu, worin liegt nun der Unterschied bei Viahome? „Es gab schon Versuche zu Handwerkshöfen in Dortmund, aber man ist offenbar nicht zusammengewachsen. Die Leute müssen darauf vertrauen, dass man als Team stärker ist. Ich will den Leuten einfach ein gutes Unternehmensumfeld bieten und zeigen, dass Handwerk neue Perspektiven bietet.“ Handwerksunternehmen sollen sich nicht einfach nur im entstehenden Gebäude einmieten können, sondern Teil des Ganzen werden. Viahome erhält Anteile an den Unternehmen und bietet dafür gebündelte Unterstützung in der Verwaltung und Administration. So können sich alle auf ihre  Kernkompetenzen konzentrieren. Die Unternehmen sind am gemeinsamen Gewinn beteiligt. „Wir hätten zum einen gern Betriebe, die einen Nachfolger suchen und bestenfalls schon einen Gesellen haben, der mit der Unterstützung von Viahome das Unternehmen fortführen möchte. Der zweite Weg wäre, junge Handwerksmeister dazu zu motivieren, zusammen zu gründen.“

Unterstützung gibt es dabei von der Unternehmensberatung der Handwerkskammer (HWK) Dortmund, die mit vielen Betrieben im Kontakt steht, die einen Nachfolger suchen. Jan Weiskamp weiß, wie wichtig Networking für den Erfolg des Projektes ist. Er engagiert sich als Stv. Vorsitzender bei den Junioren des Handwerks in Dortmund.

Beim Rundgang durch den Rohbau erklärt der Jungunternehmer, wie die Halle bald genutzt wird: „Hier entstehen Ausstellungsbereiche mit mehreren größeren Parzellen, damit jedes Gewerk etwas zeigen kann, ein Magazin, viele Büros mit rund 25 Arbeitsplätzen und ein großer Besprechungsraum.“ Im Sommer zieht das Unternehmen mit seinen derzeit zwölf Mitarbeitern und zwei Auszubildenden in die neuen Räumlichkeiten.

www.hwk-do.de/viahome