Die Flutkatastrophe im Juni 2021 hat Dachdeckermeister David Jakobs aus Hagen hart getroffen. Sein Betrieb in unmittelbarer Nähe zur Volme wurde bis zu einer Höhe von 1,68 Meter überschwemmt. Es entstand ein Schaden von mehr als 200.000 Euro. Für die Reparaturarbeiten beantragte er Aufbauhilfe. Den Förderbescheid übergab ihm Ende Februar Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen. Vertreter der Handwerkskammer (HWK) Dortmund und des Dachdeckerhandwerks sowie der NRW.Bank waren dabei und machten sich ein Bild vom Wiederaufbau des Unternehmens.
Die Volme rauschte letztes Jahr regelrecht durch das Gebäude des Dachdeckerbetriebs. Hinterlassen hatte es Schlamm, Chaos und großen finanziellen Schaden. Als Folge musste David Jakobs sechs seiner acht Mitarbeiter entlassen. Die Solidarität unter den Dachdeckerkollegen war jedoch groß: 26 Meisterschüler des Berufskollegs in Eslohe halfen bei den Aufräumarbeiten. Der Innungsverband des Dachdeckerhandwerks Westfalen sammelte zusätzlich Spenden. „Mir ist ein großer Stein vom Herzen gefallen. Mit dem Geld konnte ich eine neue Heizung anschaffen“, erzählte Jakobs. Er sei froh darüber, dass die Hilfsbereitschaft im Dachdeckerhandwerk so groß war.
Doch nicht alles ließ sich bisher mit solidarischer Muskelkraft und den Spenden wiederherstellen, dafür ist weiteres Geld notwendig. Der Dachdeckermeister beantragte deshalb mit Unterstützung der HWK Dortmund einen Aufbauhilfekredit. Dafür musste zunächst ein Gutachten erstellt werden. Jetzt erhielt er den Förderbescheid in Höhe von 160.000 Euro für die noch andauernden Reparaturarbeiten. „Ich bin nun heilfroh und kann beruhig in die Zukunft schauen“, sagte Jakobs ganz optimistisch. Obwohl er sich einige Monate gedulden musste, habe es ihm gezeigt, dass sich die Politik nach der Katastrophe Gedanken gemacht habe.
Pinkwart versprach bei seinem Besuch in Hagen, das Tempo bei der Bewilligung der Aufbauhilfe weiter hochzuhalten. Die Möglichkeit, Teilanträge zu stellen, helfe dabei, Liquiditätsengpässe zu vermeiden. Er betonte außerdem, dass die Kammern mit ihren Beratungsangeboten zur Aufbauhilfe wichtige Unterstützung leisteten.
„Die Aufbauhilfe ist eine wertvolle Unterstützung für die betroffenen Handwerksbetriebe, die durch die Flutkatastrophe teilweise massiv geschädigt wurden“, erklärte Kammer-Präsident Berthold Schröder. Der gute und enge Austausch zwischen der Landespolitik und den Kammern habe dazu geführt, dass das Antragsverfahren weiter verbessert und praxisnah ausgestaltet werden konnte.Fritz-Marius Sybrecht, Geschäftsführer des Innungsverbandes des Dachdeckerhandwerks, lobte die besonders unbürokratische Vorgehensweise in diesem Härtefall. „Wir sind sehr stolz und fühlen uns als Teil der Handwerksorganisation mit dem Schicksal des Betriebs Jakob eng verbunden. So geht Hilfe, so macht es Sinn!“