Kammerbezirk. Anbindung ans Straßennetz, digitale Infrastruktur, Nähe zum Kunden: Das sind die drei wichtigsten Kriterien für Handwerksbetriebe, wenn es um ihren idealen Standort geht. Aber auch Verfügbarkeit und Preisniveau für Gewerbeflächen/-immobilien, Parkplatzangebote und Kundenfrequenz sind Faktoren, die bei der Wahl des Unternehmenssitzes eine ganz wesentliche Rolle spielen. Das hat eine Sonderumfrage der HWK Dortmund ergeben.
Die Frage, wie wichtig die genannten Standortfaktoren am jetzigen Betriebsstandort sind und wie zufrieden man damit ist, beantworteten die insgesamt 939 Teilnehmer so:
Unabhängig von den hohen Zufriedenheitswerten möchten oder müssen zehn Prozent der Befragten ihren Betriebssitz verlagern. Weitere vier Prozent suchen einen zusätzlichen Standort. Die wichtigsten Gründe:
- mangelnde Erweiterungsmöglichkeiten am bestehenden Sitz (69 Prozent)
- Kauf eines Betriebsstandorts (41 Prozent)
- Mangel an Stellplätzen vor Ort (35 Prozent)
- Modernisierungs- bzw. Investitionsstau (28 Prozent)
- nicht zufriedenstellende digitale Infrastruktur / Breitbandanschluss (15 Prozent)
- Mieterhöhung (15 Prozent)
Hinsichtlich des Zeithorizonts für die Findung eines geeigneten Standorts, ergab die Umfrage, dass die Unternehmen mehrheitlich mittelfristig orientiert sind:
Ihren neuen Standort wollen 88 Prozent der Befragten in der aktuellen Stadt / Gemeinde finden. Für 29 Prozent ist auch die Nachbarstadt interessant, 9 Prozent suchen überregional. Besonders interessant sind Gewerbe- bzw. Industriegebiete (74 Prozent) und Mischgebiete (68 Prozent), Innenstädte (14 Prozent) oder Wohngebiete (11 Prozent) eher weniger. Angestrebt wird eine durchschnittliche Nutzfläche von gut 505 m² auf einer Grundstücksfläche von ca. 1.500 m². Benötigt wird die Fläche vor allem für Büros / Lager (je 74 Prozent) oder auch Werkstatt / Produktion (53 Prozent).
Handwerkerhof als Option
Die Möglichkeit, in einen Gewerbe- oder auch Handwerkerhof zu ziehen, ist für eine Hälfte der Befragten grundsätzlich eine Option. 22 Prozent von ihnen können sich auch vorstellen, dort ins erste Obergeschoss zu ziehen, während dies für weitere 29 nur mit Lastenaufzug machbar wäre. Geteilte Räumlichkeiten mit anderen Betrieben wären denkbar: Sozialräume (ein Drittel), Büroräume (31 Prozent), Lagerräume (25 Prozent), Werkstatträume (20 Prozent). Für die andere Hälfte käme diese Möglichkeit aber nicht in Frage.
Eckdaten zu Betrieben
Die wichtigsten Kennziffern für die befragten Handwerksbetriebe aus dem Kammerbezirk Dortmund:
- rund 11 Mitarbeiter, darunter mindestens ein Auszubildender
- seit über 22 Jahren am Standort tätig
- durchschnittliche Fläche: 829 m²
- fast jeder dritte Unternehmer ist Eigentümer der genutzten Fläche, weitere 10 Prozent sind sowohl Eigentümer als auch Pächter; die übrigen 58 Prozent sind Mieter bzw. Pächter
Den Konjunkturbericht Frühjahr 2024 und die Sonderumfrage (Betriebsstandorte im Handwerk) finden Sie unter: