Die Gründungsdynamik im Handwerk zieht wieder merklich an: 715 Neueintragungen gab es im ersten Quartal 2023 (Vergleichszeitraum 2022: 631 / 2021: 511). Der Meistertitel als höchster nichtakademischer Abschluss ist – neben dem Betriebswirt des Handwerks – dafür ein wichtiger Katalysator: Für nahezu 60 Prozent der Frauen und Männer, die sich derzeit bei der HWK Dortmund qualifizieren, spielt das Thema Selbstständigkeit eine ganz konkrete Rolle. Das hat eine Sonderumfrage bei 303 Meisterschüler*innen ergeben, die parallel zur Frühjahrs-Konjunktur durchgeführt wurde.
Auf die Frage, ob man mit dem Gedanken spiele, sich nach der Prüfung selbstständig zu machen, antworteten die Meisterschüler:
Gabor Leisten, Abteilungsleiter Unternehmensberatung: „Die Meisterprüfung im Handwerk stellt mit die höchste Qualifizierungsmaßnahme für selbstständige Unternehmer und Führungspersonal im Handwerk dar und bietet weiterhin beste Zukunftsperspektiven. Meister sind Unternehmer, Führungskräfte, Ausbilder und Arbeitgeber – also praktisch Allround-Talente. Die Tendenz, dass sich wieder mehr Meister im Kammerbezirk Dortmund selbstständig machen möchten, begrüßen wir ausdrücklich. Es freut uns, dass trotz der multiplen Krisen in den letzten Jahren der Wille zur Selbstständigkeit im Handwerk ungebrochen ist. Allein in unserem Kammerbezirk muss in den kommenden Jahren fast ein Viertel aller Betriebe übergeben werden. Die Chancen, die sich für junge Meister bieten, sind enorm.“
Dazu befragt, wie sie die Meisterqualifikation finanzieren, gaben die Umfrage-Teilnehmer an:
Mehr als die Hälfte der Meisterschüler, die sich an der Umfrage beteiligt haben, sind jünger als 30 Jahre. Fast 52 Prozent haben als höchsten Schulabschluss die mittlere Reife angegeben, rund 30 Prozent Abitur und nahezu 16 Prozent einen Hauptschulabschluss; über einen Universitäts-/FH-Abschluss verfügen 2,3 Prozent der Befragten. In Teilzeit absolvieren 57,4 Prozent der Meisterschüler ihre Qualifikation. Zum aktuellen Erwerbsstatus gaben 57,4 Prozent an, in einem (fremden) Betrieb tätig zu sein und 14,9 Prozent im Familienunternehmen; 7,6 Prozent sind schon selbstständig und 20,1 Prozent arbeitssuchend. Mit Blick auf die Finanzierung (Mehrfachnennungen möglich) der Meisterausbildung verwiesen 67,1 Prozent der Befragten aufs Meister-BAföG, 46 Prozent auf eigene Mittel, 15,1 Prozent auf Unterstützung durch den Betrieb, in dem man arbeite, und 12,4 Prozent auf Familie und Freunde. Einen Kredit für die Meisterausbildung haben 3,4 Prozent aufgenommen.
Diejenigen, die sich nicht selbstständig machen möchten, gaben als Gründe an:
Den Konjunkturbericht Frühjahr 2023 und die Sonderumfrage finden Sie unter