Sonderumfrage: E-Mobilität im Handwerk

Hohe Preise, geringes Angebot und eine schwache Ladeinfrastruktur

© canva.com / HWK Dortmund

Kammerbezirk. Zwei Drittel aller Handwerksbetriebe im Kammerbezirk Dortmund sind im Stadtbereich ansässig. Fast 90 Prozent der Kraftfahrzeuge im Handwerk tanken nach wie vor Benzin oder Diesel. Die hohen Anschaffungspreise halten fast zwei Drittel der Unternehmen ab, auf Elektro-Modelle umzusteigen. Das hat eine Sonderumfrage bei rund 700 Betrieben ergeben, die parallel zur Konjunkturumfrage durchgeführt wurde.

Daniel Kleineicken, Referent der HWK-Geschäftsführung© Handwerkskammer Dortmund

Daniel Kleineicken, Referent der Geschäftsführung und Unternehmensberater Nachhaltigkeit, Planung, Mobilität der Handwerkskammer Dortmund: „Das Handwerk ist darauf angewiesen, eigene Fahrzeuge für die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung, für Fahrten zu Baustellen sowie für den Transport von Arbeitsmaterialien flexibel nutzen zu können. Die Betriebe verfügen über umfangreiche Fuhrparks von Pkw, leichten und schweren Nutzfahrzeugen und mobilen Arbeitsmaschinen, die auf dem Betriebsgelände sowie beim Kunden möglichst unkompliziert abgestellt werden müssen. Hier sind Kommunen und Handwerksorganisationen gefragt, im Schulterschluss praxisnahe Lösungen für das Handwerkerparken zu entwickeln. Mittlerweile spielt Elektromobilität durch das sich ausweitende Fahrzeugangebot auch im gewerblichen Bereich eine wachsende Rolle. Handwerkerinnen und Handwerker sollten sich regelmäßig damit beschäftigen, die betriebliche Mobilität und den eigenen Fuhrpark zu optimieren.“

Im Durchschnitt legen die betrieblichen Fahrzeuge 66 Kilometer im Kammerbezirk Dortmund zurück. Dabei fahren sie etwa drei Kunden bzw. Baustellen an. Für fast 93 Prozent der Befragten kommt der Einsatz von Lastenrädern wegen des großen Einsatzgebiets, der geringen Zuladungsmöglichkeit und der fehlenden Akzeptanz der Mitarbeitenden nicht in Frage.

Über 70 Prozent verfügen zumindest für einen Teil ihrer Fahrzeuge über einen eigenen Betriebshof, etwa ein Viertel der Beschäftigten nehmen ihren mobilen Untersatz nach Feierabend mit nach Hause. Dort fehlt jedoch die entsprechende Ladeinfrastruktur.

Handwerkerparkausweise und sanierungsbedürftige Brücken und Straßen
Die Park- und Straßensituation sowie die Koordinierung von Baustellen sollten verbessert werden. So lassen sich die Antworten auf die Frage nach der Situation im innerörtlichen Handwerksverkehr zusammenfassen. 38 Prozent hoffen auf ein flächendeckendes und gemeindeübergreifendes Angebot von Handwerkerparkausweisen. Knapp 35 Prozent setzen auf eine bessere Abstimmung von Baustellen.
33 Prozent der Betriebe sind der Meinung, dass die Sanierung von maroden Brücken und Straßen eine Erleichterung für die Situation im Straßenverkehr mit sich bringen würde.

Den Konjunkturbericht Herbst 2024 und die Sonderumfrage (Mobilität im Handwerk) finden Sie unter: