Erwerbstätigkeit und Pflege von Angehörigen im Einklang

Ruhrgebietskammern werden Teil des Landesprogramms „Vereinbarkeit Beruf & Pflege in Nordrhein-Westfalen“

Ruhrgebietskammern werden Teil des Landesprogramms „Vereinbarkeit Beruf & Pflege in Nordrhein-Westfalen"
Gruppenfoto (v.l.): Andreas Peeters (Landesinnungsmeister und Vorstandsvorsitzender des Landesfachverbands des Schornsteinfegerhandwerks NRW), Julia Bothur (Schornsteinfegermeisterin), Andreas Ehlert (Präsident HWK Düsseldorf), Hans Hund (Präsident HWK Münster), Matthias Heidmeier (Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen), Carsten Harder (Hauptgeschäftsführer HWK Dortmund), Berthold Schröder (Präsident der HWK Dortmund), Dr. Axel Fuhrmann (Hauptgeschäftsführer HWK Düsseldorf), Thomas Banasiewicz (Hauptgeschäftsführer HWK Münster) © Sarah Rauch / HWK Dortmund

Dortmund. Im Rahmen des 5. Ruhr Forums Handwerk haben die Handwerkskammern Dortmund, Düsseldorf und Münster sowie der Landesfachverband des Schornsteinfegerhandwerks NRW vergangene Woche die Charta zur Vereinbarkeit von Beruf & Pflege unterzeichnet. Matthias Heidmeier, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, überreichte die Urkunden persönlich.

„Angesichts des demografischen Wandels mit Arbeits- und Fachkräftemangel ist es von großer Bedeutung, dass sich Erwerbstätigkeit und Pflege von Angehörigen miteinander in Einklang bringen lassen“, so der Staatssekretär. „Als Baustein der Fachkräfteoffensive NRW dient das Landesprogramm zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege der Fachkräftebindung, es stabilisiert die häusliche Pflege und entlastet erwerbstätige pflegende Angehörige. Es ist ein starkes Signal, dass sich hier die Handwerkskammern sowohl als Arbeitgeber für die eigenen Beschäftigten als auch als bedeutende regionale arbeitsmarktpolitische Akteure engagieren. So kann es gelingen, dass es auch in den Handwerksbetrieben, darunter viele kleinere Familienunternehmen, gute Lösungen für die Herausforderung gibt, Beruf und Pflege besser unter einen Hut zu bringen.“

Mit der Charta werden Unternehmen, Behörden und Organisationen in NRW ausgezeichnet, die am Landesprogramm Vereinbarkeit von Beruf & Pflege teilnehmen. Mit der Unterzeichnung erklären sie ihre Absicht, die Pflegefreundlichkeit ihres Unternehmens zu verbessern, indem sie zum Beispiel ihre Arbeitszeitmodelle individuell überprüfen oder betriebliche Pflege-Guides als Erst-Ansprechpersonen zur Pflegevereinbarkeit im Betrieb qualifizieren.

„In Nordrhein-Westfalen sind zurzeit 1,2 Millionen Menschen pflegebedürftig. Die meisten von ihnen werden zuhause von ihren Angehörigen versorgt. Diese sind in vielen Fällen berufstätig“, erklären die Kammer-Spitzen. „Wir sehen uns als Arbeitgeber in der Verantwortung, einerseits der demografischen Entwicklung der Gesellschaft und andererseits vor allem den Bedürfnissen unserer Beschäftigten, die eine Pflegeverantwortung übernehmen, Rechnung zu tragen.“

Auch Schornsteinfegermeisterin Julia Bothur aus Bochum unterzeichnete die Charta: „Ich möchte aktiv an dem Programm ‚Vereinbarkeit Beruf & Pflege in Nordrhein-Westfalen‘ mitwirken. Gerade in der heutigen Zeit finde ich es wichtig, Beruf und Pflege unter einen ‚Hut‘ zu bekommen. Da wir als Schornsteinfeger eher kleine und familiäre Betriebe führen, ist es gerade in dieser Hinsicht enorm wichtig. Ich möchte durch mein Mitwirken andere Handwerkerinnen und Handwerker dazu auffordern, ebenfalls an dem Programm teilzunehmen und darauf aufmerksam machen.“

Mehr Informationen zum Landesprogramm unter:

berufundpflege-nrw.de