Die vergangenen Monate waren geprägt durch die Corona-Krise und den schrecklichen Angriffskrieg in der Ukraine. Die Pandemie hat die finanziellen Polster vieler Handwerksbetriebe im Kammerbezirk aufgezehrt, sodass sie wenig Spielraum haben, neuerliche Härten abzufangen. Lieferkettenprobleme und explodierende Preise bei Energie und Material haben schließlich dafür gesorgt, dass auch die Gewerke, die weitestgehend gut durch die Corona-Krise gekommen sind, einen Dämpfer erhalten.
Berthold Schröder, Präsident der Handwerkskammer Dortmund: „Angesichts der unvorhersehbaren wirtschaftlichen Entwicklungen sind die Betriebe verunsichert und blicken deutlich pessimistischer als vor einem Jahr in die Zukunft. Auch die Fachkräftegewinnung gestaltet sich weiter schwierig. Wir werden uns auch weiterhin bei der Politik dafür einsetzen, dass die Belange von Handwerksunternehmen bei allen wichtigen Entscheidungen einbezogen werden; nicht zuletzt bei den nötigen Unterstützungsleistungen im Bereich der gestiegenen Energiepreise. Wir brauchen hier schnelle und unbürokratische Hilfen, denn es geht um zahlreiche Existenzen im Handwerk.“
Stimmen aus dem Kammerbezirk Dortmund – Nachgefragt:
Was erhoffen Sie sich für das Jahr 2023?
Giuliana Koke, Friseurmeisterin und Geschäftsführerin Salon HAIR, Dortmund: „Für das neue Jahr wünsche ich mir mehr Stabilität und weniger Hiobsbotschaften. Im vergangenen Jahr sind wir ja von einer Krise in die nächste geraten. Wir waren leider gezwungen, die Preise für unser Kunden zu erhöhen, da unsere Kosten für Energie und Haarpflegeprodukte immens gestiegen sind. Ich hoffe doch, dass uns unsere Kunden trotzdem treu bleiben. In 2023 möchte ich weiterhin so gut mit meinen Mitarbeitern zusammenarbeiten wie bisher. Generell wäre es schön, wenn der Beruf des Friseurs / der Friseurin in der Gesellschaft mehr Anerkennung erfährt. Dies müsste in den Schulen transparenter gemacht und der Beruf den Schüler*innen schmackhafter gemacht werden.“
David Petermeier, Fleischermeister und Geschäftsführer der Fleischerei Josef Schäfermeier GmbH, Lippstadt: „In diesen stürmischen Zeiten hoffen wir, dass wir unseren Betrieb wie bisher im sicheren Fahrwasser halten können. Die steigenden Energiepreise machen uns Sorgen, daher haben wir eine Photovoltaik-Anlage angeschafft. Das hilft uns sehr und verschafft zumindest zum Teil Unabhängigkeit von externen Stromanbietern. In 2023 möchten wir weitere Mitarbeiter für unser Unternehmen gewinnen. Die Corona-Pandemie verfolgt uns schon seit drei Jahren, hier wünschen wir uns im nächsten Jahr klarere Regeln seitens der Politik. Was die vielen Konflikte in der Welt betrifft – im Kleinen, wie im Großen – so wünschen wir uns Frieden, Frieden, Frieden und mehr Rücksicht der Menschen aufeinander. Alles in allem sollten wir alle etwas zufriedener sein und nicht immer so schwarzsehen.“
Klaus Schäfer, Fachgeprüfter Bestatter und Geschäftsführer Bestattungshaus Schäfer-Kretschmer GmbH, Bergkamen: „An erster Stelle stehen dabei natürlich die Gesundheit sowie Besserung der schwierigen politischen und wirtschaftlichen Lage. Der Krieg in der Ukraine und die stark gestiegenen Lebenskosten sind eine Sorge für uns alle. Ich hatte gehofft, dass auch Corona zum Ende des Jahres 2022 kein Thema mehr sein würde. Doch danach sieht es nicht aus. Trotz aller Widrigkeiten hat sich gezeigt, dass wir als Unternehmen mit unserem stetig wachsenden Team gut aufgestellt sind. Und wir werden auch weiterhin innovativ und neugierig bleiben. Neben der täglichen Arbeit mit der Unterstützung und Begleitung von Angehörigen werden wir auch 2023 wieder einige Veranstaltungen aus der Reihe ‚Kultur in der Trauerhalle‘ auf die Beine stellen. Ich blicke mit Spannung auf das neue Jahr.“