Kammerbezirk. Mitte November trafen sich bei der Veranstaltung „Gemeinsam #FürFaireArbeit im Handwerk“ über 30 Vertreter der regionalen Handwerksorganisationen, des Zolls sowie von kommunalen Behörden, die in der Schwarzarbeitsbekämpfung tätig sind, zu einem Austausch in der Handwerkskammer (HWK) Dortmund.
Das Handwerk ist verhältnismäßig stark von den Auswirkungen illegaler wirtschaftlicher Tätigkeiten, wie unerlaubter Handwerksausübung, Schwarzarbeit und unlauterer Werbung, betroffen. Gleichzeitig ist das Handwerk wichtiger Motor für Wachstum und Wohlstand in Deutschland. „Daher kommt der Bekämpfung der Schwarzarbeit und dem Schutz der fair arbeitenden Betriebe im Handwerk eine herausragende Bedeutung für unsere Gesellschaft zu. Diese Aufgabe kann nur dann effektiv bewältigt werden, wenn alle Beteiligten eng zusammenarbeiten“, sagte Marco Kowolik, Gruppenleiter für den Bereich Handwerksrecht / Gewerberecht / Wettbewerbsrecht der HWK Dortmund.
„Laut eine Studie der Universität Linz wird aufgrund der Konjunkturdelle und der Inflation der Umfang der Schwarzarbeit in diesem Jahr auf 463 Milliarden Euro ansteigen. Im Vergleich zu 2022 ist dies ein Anstieg von etwa 80 Milliarden Euro. Allein dadurch entsteht ein Schaden an Steuereinnahmen und nichtgezahlten Sozialabgaben von ca. 2,4 Milliarden Euro“, so Henrik Himpe, Stv. Hauptgeschäftsführer der HWK Dortmund. Der Umfang der Schwarzarbeit mache in der Summe knapp 11 Prozent der Wirtschaftsleistung aus und verdeutliche, wie wichtig die Bekämpfung der Schwarzarbeit in der aktuellen Zeit sei.
Die Teilnehmer nutzten das Treffen, um die vertrauensvolle Zusammenarbeit zu stärken und das Netzwerk weiter auszubauen. Im Fokus der Veranstaltung standen unter anderem die Vorstellung des HWK-Projektes #FürFaireArbeit, ein Überblick über die Struktur der handwerklichen Gewerbe, aktuelle Entwicklungen im Handwerksrecht und die fachliche Betriebsleitung im Handwerk. Es gab einen regen Austausch über eine mögliche einheitliche Vorgehensweise bei der Bearbeitung von Fällen der unerlaubten Handwerksausübung bzw. Schwarzarbeit sowie Überlegungen, wie die Zusammenarbeit in Bezug auf Betriebskontrollen und -prüfungen erweitert werden kann.
„Schwarzarbeit ist kein Kavaliersdelikt“, so Kowolik abschließend. „Ehrlich arbeitende Betriebe können mit den Dumpingpreisen der schwarzarbeitenden Betriebe nicht mithalten und dadurch Aufträge verlieren. Den Kommunen entgehen Gewerbesteuereinnahmen und den Sozialkassen fehlen wichtige finanzielle Mittel.“
Weitere Informationen:
Bekämpfung der Schwarzarbeit – Handwerkskammer Dortmund (hwk-do.de)