NRW-Ministerin Mona Neubaur übergab Förderbescheid

Weichen stellen für die Zukunft handwerklicher Bildung

NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur übergab den Förderbescheid an HWK-Präsident Berthold Schröder (l.) und HWK-Hauptgeschäftsführer Carsten Harder. © Handwerkskammer Dortmund

Kammerbezirk. Die Handwerkskammer (HWK) Dortmund hat Ende 2019 ein Zukunftsprojekt auf den Weg gebracht. Im Rahmen einer Investitionsoffensive sollen die Bildungsstätten im Kammerbezirk in den kommenden Jahren umfassend modernisiert werden.

Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, hat heute den Förderbescheid für den ersten Teil der Baumaßnahmen an den Standorten Ardeystraße sowie am Ausbildungszentrum Hansemann an HWK-Präsident Berthold Schröder und HWK-Hauptgeschäftsführer Carsten Harder übergeben.

„Das Sanierungsprojekt setzt einen deutlichen Schwerpunkt auf die Modernisierung der Bildungsstätten, um eine zukunftsorientierte Ausbildung junger Fachkräfte zu gewährleisten“, so Kammer-Präsident Berthold Schröder. „Besonders im Hinblick auf Gewerke, die einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten, wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt. Wir danken der Landesregierung für die Bereitstellung der Fördermittel, ohne die dieses wichtige Projekt nicht zu stemmen wäre. Die Investition in unsere Bildungsstätten ist eine Investition in die Zukunft des Handwerks der Region und leistet einen wertvollen Beitrag zur Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung.“

Der Investitionsbedarf für die beiden Standorte beläuft sich insgesamt auf rund 57,7 Millionen Euro.
Das Projekt wird aus der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) mit 46 Millionen Euro unterstützt.

© BMWK/ Ressourcenmangel GmbH

Wirtschaftsministerin Mona Neubaur: „Das Handwerk ist der Schlüssel zur klimagerechten Transformation und zugleich ein Garant für wirtschaftliche Stabilität. Mit modernen Bildungszentren schaffen wir die besten Voraussetzungen, um junge Menschen für handwerkliche Berufe zu begeistern und sie optimal auf eine Zukunft vorzubereiten, in der Klimaschutz und digitale Lösungen eng miteinander verknüpft sind. Ein starkes Handwerk, zukunftsfähige Betriebe und motivierte Fachkräfte sind unverzichtbar, um Wohlstand zu bewahren, Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und die klimagerechte Transformation erfolgreich zu gestalten.“

Energieeffizienz, intelligente Gebäudesteuerung und nachhaltige Technik
Die Maßnahmen unterstreichen die zentrale Rolle einer modernen Bildungsinfrastruktur als Fundament für die Ausbildung von Fachkräften, die aktiv zur Umsetzung der Energiewende und zum Klimaschutz beitragen. Ein zentrales Element der Modernisierung ist die räumliche Zusammenlegung der Werkstätten für das Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerk sowie für das Elektrohandwerk. Dieser Schritt zielt darauf ab, Synergien zu erschließen. Insbesondere werden die „Smart Home“-Bereiche zu einem Bereich „Smart Building“ zusammengeführt.

„Durch die Kombination der Kompetenzen beider Gewerke können Themen wie Energieeffizienz, intelligente Gebäudesteuerung und nachhaltige Technik praxisnah und interdisziplinär vermittelt werden. Auch die Erweiterung in Richtung des KFZ-Bereichs, Stichwort ‚bidirektionales Fahrzeug‘[1], ist bereits mitgedacht und initialisiert“, so HWK-Hauptgeschäftsführer Carsten Harder.

NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur verschaffte sich in einer HWK-Ausbildungswerkstatt einen ersten Überblick über die geplanten Maßnahmen.© Handwerkskammer Dortmund

Insgesamt umfasst der erste Bauabschnitt 19 neue Werkstätten. Am Ende der Maßnahme wird die HWK- Kunststoffschweißkursstätte, die bisher an der Ardeystraße beheimatet war, an den Standort Hansemann ziehen. Der Kfz-Bereich konzentriert sich auf dem Gelände am Standort Ardeystraße und neben der neuen Nutzkraftwagen-Werkstatt wird auch ein Theoriebereich entstehen, der die gewerksspezifische Fort- und Weiterbildung auf ein neues Niveau hebt. Im Maler- und Lackierhandwerk werden ebenfalls Synergien erzeugt: Zukünftig werden Auszubildende und angehende Meister gemeinsam am Standort Ardeystraße ausgebildet, und die neue Nähe zwischen den Bereichen Fahrzeuglackierung und Karosserietechnik wird die Ausbildung abrunden.