Sven de Vrieze (19), Auszubildender zum Fotografen (Wuppertal)

„Altes Handwerk in neuem Licht.“

Sven de Vrieze

Meine Serie in wenigen Worten

Meiner Bildserie zeigt die Steinmetzgesellin Victoria bei ihrer Arbeit an einem Stein, der später ein Grab schmücken wird. Die Bilder visualisieren dabei die Vielseitigkeit ihrer Arbeit, von schwerem Gerät bis hin zu feinster Handarbeit. Im Hintergrund meiner Aufnahmen sind einige bereits fertiggestellte Arbeiten ihrer Kolleginnen und Kollegen zu sehen.

Im Vordergrund steht Victoria als Steinmetzin bei der Arbeit sowie das Gewerk des Steinmetzes und Steinbildhauers als solches. Mir ist wichtig, dass die Bildserie nicht nur eine junge Frau in handwerklicher Szenerie zeigt. Denn ich möchte auch das Handwerk, welches sie seit mehreren Jahren mit Freude ausübt, angemessen darstellen.

Ich habe dieses Gewerk für meine Bildreihe ausgewählt, da die Steinbildhauerei eines der ältesten existierenden Handwerke ist. Heutzutage wird hierbei sehr grobe Arbeit mit schwerem Gerät direkt mit feiner Handarbeit verbunden. Gerade diese Kombination führt zu einem wundervollen Endprodukt, welches unter den richtigen Umständen Jahrhunderte überdauern kann. Darin findet sich auch der Geist des Handwerks wieder: Es werden durch abwechslungsreiche Arbeitsschritte verschiedenste Ergebnisse erzeugt, die auf jeden perfekt zugeschnitten sein können.

Wie stellst Du Dir die Arbeit im Handwerk vor?

Ich stelle mir die Arbeit im Handwerk spannend und abwechslungsreich vor. Jeder handwerkliche Beruf ist unterschiedlich und damit variieren auch die ausgeführten Tätigkeiten stark. Ich gehe genau deshalb davon aus, dass in einem handwerklichen Beruf kein Tag genau wie der andere ist. Im Handwerk als solches sind die Unterschiede dann fast grenzenlos. Das führt dazu, dass für fast jeden etwas dabei ist, egal ob als Handwerker oder als Kunde.

Genau diese Vielseitigkeit macht, in meiner Überlegung, die Arbeit im Handwerk so schön. Statt jeden Tag im Büro zu sitzen, verbringt man die meisten Tage, im weitesten Sinne, mit Handarbeit und muss sich auf jeden Tag und jeden Auftrag neu einstellen. Dadurch wird die Arbeit auch nicht langweilig, sondern bleibt herausfordernd und spannend. Zusammenfassen stelle ich es mir sehr erfüllend vor, nach einiger investierter Zeit ein Ergebnis zu sehen, das man mit den eigenen Händen geschaffen hat. Und das jeden Tag aufs Neue.

Wie ist Deine Meinung zu Frauen im Handwerk?

Für mich ist es nicht relevant, ob eine Person männlich, weiblich oder divers ist und das überträgt sich auf die Arbeit im Handwerk sowie auf fast das ganze Leben. Ich halte verschiedene Ideen und Herangehensweisen an ein Problem für wichtig, um als Unternehmen einen Mehrwert bieten zu können. Um dies erreichen zu können, ist eine generelle Diversität wichtig. Sowohl bezüglich der Geschlechter als auch des Alters oder anderer Faktoren. Ein Betrieb, besonders im Handwerk, lebt von neuen Ideen und einer gewissen stetigen Veränderung. Somit bin ich der Meinung, dass gerade der Austausch zwischen verschiedenen Personen essentiell ist.

Was ist also meine Meinung zu Frauen im Handwerk? Frauen sind im Handwerk nicht wegzudenken, so wie diverse Personen und Männer auch. Ähnlich wie die Ideen und Motivation eines jungen Auszubildenden in Kombination mit dem Wissen eines erfahrenen Ausbilders zu phänomenalen Ergebnissen führen kann, führt oft nur die Zusammenarbeit zu den besten Ergebnissen.

Warum nimmst Du an dem Wettbewerb teil?

Herausforderungen bieten meiner Meinung nach die größte Chance sich weiterzuentwickeln. Aus diesem Grund stelle ich mir selbst gerne Aufgaben, welche nicht leicht zu erfüllen sind und suche Möglichkeiten, mein Können auf die Probe zu stellen. Als ich vom PHOTO.AWARD erfuhr, war ich sofort begeistert. Beim PHOTO.AWARD bin ich aufgerufen dieses Thema als Bilder umzusetzen und dabei mein Bestes zu geben. Zusätzlich kann ich einen Beitrag zur Repräsentation von Diversität leisten.

Da mich die Fotografie schon fast mein ganzes Leben begleitet und begeistert, war diese Aufgabe perfekt für mich. Auch abseits des Wettbewerbs bin ich Fan der Kampagne „Starke Frauen. Starkes Handwerk.“. Ich glaube, dass viele junge Menschen das Handwerk als „nicht interessant“ oder „nebensächlich“ abtun und damit einen großen Fehler machen. Wenn ich hiermit einen Teil dazu beitragen kann, mehr junge Frauen und junge Menschen für eine Ausbildung im Handwerk zu begeistern, habe ich mein Ziel erreicht.