Kathrin Jegen (32), Fotografenmeisterin (Mönchengladbach)
„Hauptsache.“
Meine Serie in wenigen Worten
Meine Bildserie Hauptsache zeigt auf, wie viel Zeit, Kreativität und (Hand)arbeit in einem individuell angefertigten Kopfschmuck steckt. Die abgebildete Modistenmeisterin Charlotte vereint die Ästhetik ihres Handwerks im Kreieren federleichter Fascinator mit dem handwerklichen Kraftakt des Strohziehens für grobe Hüte.
Darüber hinaus stellen die Fotografien ein Handwerk in den Mittelpunkt, das seit Jahrzehnten mit drohender Bedeutungslosigkeit kämpft, dessen Betriebszahlen laut Statistiken des Zentralverbands des deutschen Handwerks rückläufig sind und das kaum noch Nachwuchs ausbildet. In diesem Sinne: Make the hat great again!
Wie stellst Du Dir die Arbeit im Handwerk vor?
Das Handwerk ist Wunscherfüller und Aus-der-Patsche-Helfer. Es ist Tag-ein-Tag-aus-Versorger, tanzt aus der Reihe und backt sich die Welt, wie es ihm gefällt.
Unsere Handwerker sind Alltagshelden und Herzblutspender, Einfallspinsel und Macher und sie haben 1000 wilde Gedanken, die Welt schöner zu machen. Sie geben ein Stück ihrer Magie und rettet das Träumen. Aus ein wenig Mut und Kreativität wird ganz viel Liebe. Das ist die Welt des Handwerks, mit der diese Bildserie seine Betrachter*innen verzaubern möchte.
Wie ist Deine Meinung zu Frauen im Handwerk?
Frauen im Handwerk können alles. Sie reparieren Autos, bearbeiten Metall, Holz und Stoff. Sie designen Mode, Schmuck und andere Accessoires, bedienen Maschinen, helfen Menschen, bauen Häuser und Straßen, schneiden Haare, machen Wurst, backen Torten und verkaufen Brötchen. Sie gestalten die Welt und packen überall mit an, wo es etwas zu tun gibt.
Warum nimmst Du an dem Wettbewerb teil?
Weil ich als Meisterin dem Handwerk viel zu verdanken habe – Zeit, etwas zurückzugeben!