VIRTUAL & AUGMENTED REALITY

Simulation & Erweiterung der Realität

Virtual- und Augmented-Reality-Technologien bieten Architekten, Planern, Bauunternehmen und Handwerksbetrieben vielfältige Anwendungsmöglichkeiten in deren Planungs-, Bau- oder auch Betriebsprozessen. Interaktive Begehungen von Gebäuden, 3D-Visualisierungen von Innen- und Außendesign sowie Indoor-Navigation werden möglich. Durch die beiden Technologien ergeben sich völlig neue Dimensionen in der Kundenberatung.

Den dreidimensionalen Visualisierungstechniken werden gemeinsam mit BIM (Building Information Modeling) und Additive Manufacturing (3D-Druck) eine Schlüsselrolle bei der Digitalisierung von Handwerksbetrieben zugesprochen. Die Techniken erreichen einen immer breiteren Kundenkreis und sind mehr und mehr massentauglich. Dennoch ist diese Technologie bislang kaum bei den Handwerksunternehmen angekommen – siehe Grafik.

Durch den Einsatz von VR und AR können Handwerksleistungen effizienter geplant und gezielter gesteuert werden, wodurch Prozesse sowie die Produktion erleichtert werden. Es können beispielsweise wichtige Zusatzinformationen bei der Wartung und Montage von Maschinen angezeigt werden, sodass Aufgaben leichter, sicherer sowie schneller durchgeführt werden. Schlussendlich hat es den Effekt, dass die Arbeiten dadurch qualitativ hochwertiger erledigt werden.

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VIRTUAL REALITY (VR)

Der VR-Einsatz schafft eine neue Dimension der Kundenberatung und -betreuung. Besonders interessant ist die Nutzung der virtuellen Realität für produzierende Gewerke wie etwa Bau, Fliesenleger, Sanitär- und Heizungstechnik oder Tischler. Im Bereich der Bauplanung können die Endkunden ihr Objekt bereits durchlaufen, bevor der erste Spatenstich erfolgt. Dabei geht es darum, für den Kunden ein Bauvorhaben visuell darzustellen, bevor mit dem Bau begonnen wird. Doch auch bei der Produktion kann mittels VR-Brille in 3D visualisiert werden.

Sieht der Schrank besser am Fenster aus oder in der Nische? Wie wirkt die Badewanne mitten im Raum und welches Licht passt am besten? Wer eine Inneneinrichtung plant, kann sich oft nicht richtig vorstellen, wie das Ergebnis am Ende aussieht. Elemente im Raum verschieben, Möbel planen, Bodenbeläge testen, Farben zuordnen und abwandeln, Einbauten festlegen – Räume mit 3D-Technologie zu visualisieren, um einen realen Eindruck zu erzeugen, ist nicht neu. Um eine virtuelle Welt zu erzeugen, müssen zuerst die 3D-Objekte mittels CAD-Systemen oder 3D-Scans modelliert und anschließend weiterbearbeitet werden. Im Anschluss können die Objekte zu vollständigen virtuellen Welten zusammengeführt werden.

Virtual Reality dagegen bietet unendlich viele Anwendungsmöglichkeiten in handwerklichen Arbeitsprozessen, vor allem aber eröffnet die innovative Technologie völlig neue Dimensionen in der Kundenberatung. So kann der Kunde mit den geschlossenen Brillen komplett in die virtuelle computergenerierte Realität eintauchen, sich so in einer 360-Grad-Rundumsicht bewegen und umschauen, genauso als wäre er tatsächlich vor Ort. Durch Licht- und Klangquellen kann das Erlebnis noch realitätsgetreuer gestaltet werden.

AUGMENTED REALITY (AR)

Im Bereich von Augmented Reality (AR) können hingegen zukünftig auch Serviceinformationen, Montageanleitungen etc. auf dem Display eines mobilen Endgerätes sichtbar gemacht werden.

Viele Apps sind so realisiert, dass die Bereitstellung des benötigten Dokuments durch die Erkennung des Objektes per Kamera erfolgt. Vorstellbar sind auch animierte Darstellungen, Explosionsdarstellungen und Videos. Dabei werden Informationen auf Brillengläser projiziert, während die reale Umgebung sichtbar bleibt. Die in der Zwischenzeit von verschiedenen Herstellern angebotenen AR-Brillen verfügen über Kameras, mit denen die Ansichten des Nutzers auch zu einer Gegenstelle übertragen werden können.

Aber auch per Smartphone oder Tablet sind die computergenerierten Zusatzobjekte realisierbar. Die reale Welt wird durch digitale Informationen im Kamerabild auf dem jeweiligen Display ergänzt. Dabei werden virtuelle Objekte in Echtzeit an bestimmten Positionen im Raum platziert. Diese Technologie erlebte einen enormen Boom im Jahre 2016 durch das Spiel „Pokemon Go“. Nach diesem Prinzip kann auch ein Waschbecken über das bestehende Inventar im Raum gelegt werden. Durch den zusätzlichen visuellen Reiz kann sich der Kunde ein besseres Bild vom zukünftigen Bad machen.

Die AR-Datenbrillen bieten gerade denjenigen Gewerken Vorteile, die eine Serviceleistung beim Kunden vor Ort erbringen, z. B. Heizungsbauer, Anlagenbauer und Elektrotechniker.

NUTZEN VON AR FÜR UNTERNEHMEN

Oftmals reparieren und warten Techniker hoch komplexe Maschinen und Anlagen. Durch das digitale „Assistenzsysteme“ erhält der Arbeiter die aktuellsten sowie spezifischen Daten zur Anlage direkt vor Ort. Dies macht ein Einlesen im Vorfeld des Auftrags überflüssig. Durch direkt Anleitungen kann er auch durch die Instandsetzung geführt werden. Dies trägt insgesamt dazu bei, dass das Unfallrisiko sinkt.

Durch die genaue und spezifische Anleitung mithilfe der AR-Technik sitzt jeder Griff beim Techniker. Ein Nachschlagen in Handbücher entfällt dadurch. Damit fällt auch die Suche nach den benötigten Informationen weg, wodurch der Auftrag insgesamt schneller fertiggestellt wird. Erste Pilotprojekte zeigen, dass durch den Einsatz von Augmented Reality im Bereich Service und Instandhaltung 20 % bis 30 % Zeit eingespart werden kann.

Durch den Zugang zu relevanten Reparatur- und Instandsetzungsinformationen und der damit verbundenen schnelleren Wartungen freut sich der Kunden über den reibungslosen Arbeitsablauf. Die kürzeren Ausfallzeiten und dadurch weniger Aufwendungen führt langfristig zu einer Steigerung der Kundenzufriedenheit.

Aufgrund der präzisen AR-Anleitung wird der Techniker durch den gesamten Arbeitsprozess Schritt für Schritt geführt. So sinkt die Wahrscheinlichkeit von Fehlern, was zu einer erhöhten Prozesssicherheit im Service und in der Instandhaltung führt.

Durch die AR-Anleitung werden Fehler minimiert und die Aufträge können effizienter und schneller abgearbeitet werden, was einer Steigerung der Produktivität einhergeht. Da die meisten Aufträge beim ersten Termin erledigt sind, fallen weniger Zweitanfahrten an, wo durch bis zu 30 % Kosten eingespart werden können.

Mit Hilfe der digitalen Hilfsmittel können auch weniger gut ausgebildete Mitarbeiter, die sich mit bestimmten Geräten, Maschinen oder Anlagen nicht gut auskennen, den Auftrag übernehmen. Dadurch kann der Fachkräftemangel zumindest etwas abgemildert werden.

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Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum eStandards unterstützt Sie als mittelständisches Unternehmen bei der Entwicklung und Umsetzung von nachhaltigen und digitalen Geschäftsideen mit Hilfe von Standards für den elektronischen Geschäftsverkehr, kurz eStandards. eStandards kommen bei der Digitalisierung Ihrer Geschäftsprozesse zum Einsatz.

Experten im Bereich VR/AR

Im EDFVR e.V. finden Startups und etablierte Unternehmer, Enthusiasten und Entwickler zusammen, um die neuen digitalen Realitäten in Deutschland zu fördern. Der EDFVR e.V. ist offiziell Partner von CREATIVE.NRW, dem Kompetenzzentrum Kreativwirtschaft Nordrhein-Westfalens.

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Wolfgang Diebke

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